Irgendwie soll es nicht sein mit mir und Stadtbummel, Essen gehen und was man halt so macht unterwegs. Mein Besuch in Morlaix war ein ziemlicher Reinfall. Immerhin nach der Ankunft endlich mal eine Galette gegessen. Ganz einfach mit Schinken, Ei und Käse. Zum Nachspülen durfte ein bretonischer Cidre natürlich nicht fehlen. Galettes, Crêpes und Cidre gehören übrigens zur Bretagne wie die Butter zum Brot. Aber darüber ein anderes Mal.
Kein Leben montags in Morlaix
Kam mir schon beim Morgengassi seltsam vor. Alles ruhig und der Parkplatz direkt am Zentrum gähnend leer. Hätte mir zu denken geben sollen. Morlaix eine Geisterstadt. Bis auf einen tapferen Bäcker. So gab es wenigstens Pain au chocolat zum Kaffee nach der Rückkehr in den Nugget.

Das Geheimnis war schnell gelüftet. Montags bleiben die Geschäfte ganz- oder halbtags geschlossen. Kenne das nur von Museen. Allerdings war ich bisher nur in der Nebensaison oder der Vorweihnachtszeit in der Bretagne. In dieser Zeit haben sogar die meisten Supermärkte an Sonntagen geöffnet, da rollt der Rubel.

Schade, ich wollte in diesem Bericht einmal das Angebot in einer typisch bretonischen Stadt zeigen. Satz mit X. Aber das ist ja nicht immer so, ein Bummel lohnt sich, wenn man in der Nähe ist. Deshalb habe ich mich ja so darauf gefreut. Bin noch heute stolze Besitzerin einer gußeisernen Crêpepfanne aus Morlaix.
Vielleicht klappt das mit dem Stadtbummel auf einer anderen Reise in der Zukunft, wenn ich mal wieder Sehnsucht nach der Bretagne bekomme.
Aber es war wohl sowieso nicht mein Tag. Auf dem Weg nach Huelgoat entdeckte ich eine fahrende Pizzeria am Straßenrand. Super, Ersatz für das ausgefallene Mittagessen in Morlaix. Angehalten, bestellt und kurz zurück zum Nugget.

Beim Abholen sah ich gerade noch, wie der auf der Theke stehende Pizzakarton vom Wind hochgehoben wurde, durch die Luft wirbelte und meine Pizza der Schwerkraft folgend auf den Boden klatschte. Und kein Pizzabäcker weit und breit. Nach einer Viertelstunde hatte ich dann auch keine Lust mehr zu warten und habe mir Essen im nächsten Supermarkt besorgt 🙁
Im Wald des bretonischen Fontainebleau
Die Tücken des Alltags, auch auf Reisen ist man nicht davor gefeit. Dafür wurden ich am nächsten Tag auf einer Rundwanderung durch den Fôret de Huelgoat wieder reichlich belohnt.

Ein wirklich mystisch-romantischer Ort, der durch die Artusgrotte und dem Camp d’Artus gleich noch ein wenig sagenhafter wirkt. Alles in tiefgrünes Licht getaucht, vermooste Bäume und Felsenmeere, dazu der sich durchschlängelnde Fluss. Man kann König Artus mit seinen Mannen förmlich durch den Wald reiten und schreiten sehen.

Bis auf den Beginn des Weges bei Huelgoat wanderten wir vollkommen einsam durch das grüne Felsenparadies. Das machte das Ganze noch ein wenig unwirklicher und märchenhafter.




Im Sommer kann man die Wanderung in einem der netten Lokale am See von Huelgoat ausklingen lassen. Eis, Crêpes, Kaffee, Bier, alles was das Herz begehrt nach einem langen Marsch an der frischen Luft. Für mich ging es nach der Wanderung wieder ins altbekannte Nugget-Café, dass einen ebenso schönen Blick auf den See bot und immer einen erstklassigen Latte macchiato im Angebot hat 🙂
Bis dann, auch holprige Wege führen zum Ziel,
