Das Tiny House meiner Mutter wächst und wächst. Bei der Firma Pletz wird emsig gearbeitet und es gibt neue Bilder und Informationen. Frau Mama wird auch langsam heimisch und der Wechsel in das neue Leben bewirkt wahre Wunder.
Erster Baubericht Tiny House
Wie versprochen, wird bei der Firma Pletz eifrig gewerkelt, um die verlorene Zeit wegen des verspätet gelieferten Anhängers wieder aufzuholen. Damit Frau Mama in den Genuss kommt, die, hoffentlich noch kommenden, schönen Sommertage bereits in ihrem neuen Zuhause erleben zu können.
Was schon alles geschafft wurde
- die Wandkonstruktion mit den Innenwandplatten wurde fertiggestellt und mit dem Fahrgestell verbunden
- der Dachstuhl wurde aufgebracht, die Dachhaut isoliert und verschossen
- der Spengler hat das Aufmaß für die Fertigung der Alu-Bedachung erstellt
- im Schlafzimmer wurden die Innenwände weiß gewachst
- die Elektrovormontage für die Steckdosen und Lichtschalter wurde vorgenommen
- die Schiebetüren wurden gefertigt und weiß gewachst
- die Einbaumöbel wurden vorgefertigt und lackiert, teils schon eingebaut
- im Schlafzimmer wurde der Boden gedämmt, der Bodenbelag verlegt
- die Wageneckpfosten wurden vorgerichtet und bereits mit Imprägnierung versehen
- der Schreiner fertigt bereits die Fenster und die Eingangstüre
Letzte Woche haben wir auf dem zukünftigen Grundstück die Umrisse des Tiny Houses mit einem Seil abgespannt, damit der Anlieferer sieht, wo es stehen soll. Auf dem großen Stellplatz wirken die Proportionen etwas verloren und sehr klein. Im ersten Moment wurde Frau Mama ein wenig blass. „Huch, ist das schmal“ war ihre verdutzte Reaktion.
Auf dem Grundriss sieht natürlich alles viel größer aus und so ganz klar war ihr wohl nicht, wie schmal es sein wird. Aber ich habe sie dann noch einmal mit in mein Tiny House genommen, welches noch 12 cm weniger Breite hat und fast dreieinhalb Meter kürzer ist. Nachdem sie sich vergewissert hat, wieviel Platz ich darin habe, war sie beruhigt. Schon der Wahnsinn, was man auf so kleinem Raum alles unterbringen kann, ohne sich beengt zu fühlen. Auf ihren tollen gelben Ohrensessel von IKEA wird sie aber wohl verzichten müssen 😉
Bilder des Baufortschrittes







Demnächst wieder mehr vom Bau …
Tiny House Oma wird wieder jung
Okay, ich gebe zu, das ist jetzt ein klein wenig übertrieben. Wie es sie sich erhofft hat, wird sie aber für ihre 78 Jahre, im Rahmen ihrer körperlichen Möglichkeiten, wieder sehr fit. Durch die Gehbehinderung ist meine Mutter sehr eingeschränkt. In ihrer alten Heimat, mit den alltäglichen Belastungen durch die langen Wege und Treppen in Haus und Garten, war nicht mehr viel Energie und Kraft übrig für Spaziergänge oder andere Unternehmungen. Nun kehrt die Lebenslust und der Unternehmungsgeist wieder zurück und sie genießt die Natur und das freie, unkomplizierte Leben hier oben im einsamen Norden von ganzem Herzen.
Veloped – der Senioren-Porsche
Eine große Hilfe bei ihren Spaziergängen ist ihr neuerworbener Senioren-Porsche, ein Veloped Sport. Ein stabiler Rollator, der für das unebene Gelände bei uns bestens geeignet ist. Mit großen, für den Transport mühelos abnehmbaren Rädern, die ohne Probleme über unebenes Gelände und über Stock und Stein gleiten. Der Beste, den sie bisher hatte und glaubt mir, sie ist Fachfrau auf diesem Gebiet. Selbst ich als Laie bin begeistert von dem Ding. Vor allem, weil ich sehe, wie sicher und gerade sie damit läuft. Er hat zwar seinen Preis, aber den ist er wert.
Unser letzter gemeinsamer Spaziergang war drei Kilometer lang. Natürlich gemächlich und mit Pausen, aber bis vor kurzem hätte Frau Mama nicht zu träumen gewagt, noch einmal solche „Wanderungen“ zu unternehmen.
Ein Glück, dass während ihrer Einlebungsphase auch das Wetter mitspielt und uns mit Sonne und warmen Temperaturen verwöhnt. Nicht mehr lange, dann wird es wieder kalt und schmuddelig. Aber Frau Mama freut sich auf die gemütlichen Winterabende in ihrem Tiny House und bis dahin hat sie bereits genug Erinnerungen an den Sommer in ihrer neuen Heimat.
Bis bald,

Einfach bezaubernd. Eure Lebenslust und Freude ist zu spüren durch jedes Bild und jedes Wort.
Hallo Uschi,
das ist ja super, wie der Bau und alles Drumherum voranschreitet. Und dass Deine Mutter, obwohl so weit nördlich von ihrer ursprünglichen Heimat, tatsächlich aufblüht ;-).
Klingt märchenhaft.
Aber beruhige Deine Frau Mama wegen der voraussichtlichen Enge im Tiny House: Dadurch stürzt man auch nicht so leicht. Und Stürze sind für betagte Menschen oftmals verheerend. Wenn ich da nur an meine Mutter denken, die sich durch eine Kumulation von Stürzen nicht mehr traut, ohne Gehhilfe zu gehen, obwohl rein motorisch alles funktionsfähig bei ihr ist. Inzwischen hat sie eine diagnostizierte Sturzangst.
Also alles wie im richtigen Leben, hat alles Vor- und Nachteile.
Liebe Grüße aus dem sonnigen Süden
Eveline
Hallo Eveline,
die Angst vor Stürzen bei Unsicherheit macht wohl wirklich viel aus. Schade, dass sich deine Mutter durch ihre Angst selbst so einschränkt. Vieleicht wäre ein Veloped auch etwas für sie. Gibt durch seine Stabilität enorme Sicherheit. Und wegen der Stürze im Tiny House: Habe auch schon gesagt, dass ich, wenn es mal schlimmer werden sollte, an den Außenkanten der Möbel Schaumstoffpuffer anbringe, um blaue Flecken zu vermeiden. Und das nicht so weit laufen können ist für uns Töchter nicht so schlecht. Sollte irgendwann mal die Demenz kommen, müssen wir wenigstens nicht kilometerweit durch die Gegend laufen um unsere Mütter wieder einzusammeln 🙂
LG Uschi